David Fabicon
Beim Spielen war David, der aus einem Dorf im Regenwald Palawans stammt, in ein Loch mit schwelendem Abfall gefallen. Damals war er vier Jahre alt. Die extremen Vernarbungen hatten zu starken Fehlstellungen von Knie und Fußgelenk geführt.
Eine Serie – teils aufwändiger – Operationen war notwendig, um den Gebrauch des Beines wieder zu ermöglichen. Seine über Jahre andauernde Behandlung ist auch ein Beispiel für die Bedeutung des kontinuierlichen Engagements durch unser Hilfsteam.
Zur Behandlung von David Fabicon
Als wir den Jungen erstmals gesehen haben, da war schnell klar: Eigentlich ist jetzt eine komplexe OP notwendig wie wir sie zuhause in Aachen durchführen würden, mit freiem Gewebetransfer. Dazu braucht man die entsprechende Infrastruktur, Mikroskope, das entsprechende Monitoring von ausgebildeten Leuten, die dafür sorgen, dass auch in der Nachbereitung der OP nichts schiefläuft. Das haben wir auf Palawan alles nicht.
Deshalb haben wir 2011 im ersten Schritt versucht, mit einfachen Mitteln klar zu kommen. Das bedeutet: Hauttransplantation als freie Transplantation. Wir wollten zunächst versuchen, das Knie zu retten, die Kontraktur im Knie aufzulösen. Wenn wir das schaffen würden, wollten wir uns im Jahr darauf um den Fuß kümmern.
Als wir im Jahr darauf, also 2012, in Palawan eintrafen, kam David bei der Patientenvorstellung, die zu Beginn der Hilfseinsätze regelmäßig stattfindet, aus dem Gedränge plötzlich auf uns zu gelaufen – ein sehr berührender Augenblick: Das Knie war offensichtlich gerade und funktionsfähig.
Allerdings stand jetzt die OP am Fuß noch an – in Europa würde man hier mit einem freien Gewebetransfer arbeiten. In diesem Fall mussten wir uns mit einfacheren Methoden begnügen und haben dann einen so genannten Cross-Leg gemacht. Das heißt, man schneidet einen Hautlappen vom gegenüberliegenden gesunden Bein, näht das in den großen Defekt ein, der entsteht, wenn man die Kontraktur auflöst. Dann kann die Haut anwachsen. Für diese Phase muss der Hautlappen vom gesunden Bein, also von der Spenderstelle, mit Blut versorgt werden. Dazu muss man diese beiden Beine durch einen Fixateur extern verbinden. Drei Wochen musste David mit dem starren Gestell ausharren.
Im Jahr darauf ist David bei unserem Hilfseinsatz nicht erschienen. 2014 sahen wir ihn wieder und stellten fest, dass der Zustand seines Fußes deutlich besser geworden war, allerdings waren weitere Korrekturen und die Entfernung verbliebener Vernarbungen nötig. Jedoch stellten wir fest, dass der Junge unter Tuberkulose litt, deshalb war an Operationen nicht zu denken. Er wurde behandelt, und als wir ihn bei unserem Einsatz 2015 sahen, war er gesund – so dass weitere operative Schritte geplant werden können.
Ana Bayami
Bei der Sechsjährigen entfernte das OP-Team einen großen, lebensbedrohlichen Abszess.
Maria Mediano
Wie viele andere Kinder in der Region litt das Mädchen unter einer Gaumenspalte, die durch die Operation beseitigt werden konnte.
Adolfo Ramirez
Durch die Operation wurde eine Verwachsung der Hand behoben, die zuvor starke Funktionseinschränkungen für den Zwölfjährigen verursacht hatte.