Lebenschancen eröffnen

Die behandelten Patienten, die meisten von ihnen Kinder, leiden unter Gesichtsfehlbildungen, Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten, Handfehlbildungen, schweren Verbrennungsnarben, Tumoren der Haut und des Kopfes. Oder auch an Defekten durch Unfälle oder Kriegsfolgen und sonstigen Erkrankungen, die in das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie bzw. der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie fallen. Bis dahin oft mit starken körperlichen Einschränkungen und sozialen Ausgrenzungen konfrontiert, ermöglichen die Operationen den Patienten eine spürbar verbesserte oder auch gleichberechtigte Teilnahme am normalen Alltagsleben.

Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten

Die Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten sind eine Missbildung, die auf den Philippinen und damit auch auf Palawan gehäuft auftritt. Spezialisierte Operateure, die nötig sind, um diese Spalten zu schließen, gibt es für die Philippinen fast ausschließlich in Manila – für die meisten Bewohner Palwans eine schier unüberwindliche Hürde. Deshalb sieht man auf der Insel viele – teils auch ältere – Kinder, die mit den offenen Spalten leben müssen.

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Zähne und Lippen stellen ein System im Gleichgewicht dar. Wenn die Lippe gespalten ist, haben die Zähne nicht mehr den nötigen Gegendruck und wandern nach außen. Lippen- und Gaumenspalten führen dazu, dass die Kinder nicht richtig trinken und dass sie nicht artikulieren können. Wenn man sie verschließt, dann ist eine normale Artikulation möglich. Aktuell wird auf Initiative des Hilfsteams auf Palawan auch die unbedingt wünschenswerte logopädische Nachbetreuung aufgebaut.

Operation möglichst früh

Wichtig ist es, die Kinder möglichst früh zu operieren, also im Alter von einem, zwei oder drei Jahren. Patienten, die jünger als ein Jahr sind, können vom Aachener Hilfsteam nicht operiert werden.

Kontinuität ist wichtig

Der Einsatz unseres Teams zeigt, wie wichtig es ist, medizinische und ärztliche Hilfe dieser Art auf eine lange Frist hin anzulegen. Erst durch eine kontinuierliche und verlässliche Hilfe wird es möglich, den Patientinnen und Patienten eine Versorgung zu vermitteln, die über einmalige Eingriffe hinausreicht und die eine möglichst weitgehende Gesundung als einen aus vielen Schritten bestehenden Prozess begreift, der durchaus mehrere Jahre dauern kann.